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Lockdown light – eine Katastrophe für die Musik

Die seit dem 2. November 2020 geltenden Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung stellen die Musik in Rheinland-Pfalz nahezu still. Der Landesmusikrat Rheinland-Pfalz begrüßt zwar die Möglichkeit, dass der außerschulische und schulische Musikunterricht weiterhin stattfinden kann, sieht aber für die Laien- bzw. Amateurmusik und die Soloselbständigen deutlichen Nachbesserungsbedarf.

Das Präsidium des Landesmusikrats ist überzeugt davon, dass viele der beschlossenen Maßnahmen notwendig sind und hofft, dass sie den gewünschten Erfolg bringen. Allerdings mahnen wir an, Unklarheiten und Ungerechtigkeiten zu beseitigen:

  1. Laien bzw. Amateurmusik

Die über 3.000 Musikvereine und Chöre im Land leiden außerordentlich unter der Pandemie. Insbesondere die Chorlandschaft wurde hart getroffen: Dass nun Proben und Auftritte für Chöre und Blasorchester untersagt wurden, allerdings der Einsatz von Chören und Blasorchestern im Gottesdienst erlaubt ist, stellt eine Ungleichbehandlung dar.

  1. Solo-Selbständige Musizierende

Die begrüßenswerten Unterstützungen seitens des Bundes mit bis zu 75% Prozent des Umsatzes im November 2019 oder anderen Vergleichseinnahmen sind aktuell nur unter Zuhilfenahme eines Steuerberaters möglich. Vor allem Solo-Selbständige mit nahezu prekären Einkommensverhältnissen, wie sie in der Musik leider oft zu finden sind, verfügen über keinen eigenen Steuerberater und werden von den ohnehin stark belasteten Steuerberatungskanzleien bei solch geringen Umsätzen nicht aufgenommen. Hier muss dringend nachgebessert werden.

Darüber hinaus wird mit diesem einmonatigen Ansatz der Eindruck vermittelt, den Solo-Selbständigen würde umfassend geholfen werden. Die Wahrheit ist, dass dieser Personengruppe seit März 2020 keine angemessene Unterstützung zuteilwurde. Ein Monat der Kompensation reicht nicht aus!

  1. Professionelle Kultureinrichtungen

Dass die Kultureinrichtungen geschlossen wurden, obwohl überzeugende Hygienekonzepte, investive Maßnahmen für den Gesundheitsschutz und Anpassung von Programmen und Inszenierungen vorgenommen wurden, ist nicht nachvollziehbar. Ohne Konzerte, Opern, Theater, den Aktivitäten der Musikclubs und vielem mehr wird es still in Rheinland-Pfalz.

Peter Stieber, der Präsident des Landesmusikrats Rheinland-Pfalz, appelliert: „Die Musiklandschaft in Rheinland-Pfalz ist seit März 2020 stark von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen. Die gravierenden mittel- und langfristigen Auswirkungen für alle Bereiche sind noch nicht abzuschätzen, lassen aber nichts Gutes erahnen. Die nun beschlossenen möglichen Kompensationshilfen sind gerade für die Musikszene nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Eine Einbindung des Landesmusikrats als Dachverband für 500.000 musizierende Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer in das „Corona-Bündnis Rheinland-Pfalz“ hätte notwendige Impulse geben können, Beschlüsse an die Realität der Musik anzupassen. Aber hier wurde die Musik einmal mehr missachtet.“