Javascript ist deaktiviert

Ihr Browser unterstützt aktuell kein Javascript. Da diese Seite die Verwendung von Javascript erwartet, müssen Sie mit Beinträchtigungen rechnen, wenn Javascript nicht aktiviert ist.

Kinder- und jugendgerechter Ganztag? Kulturelle Bildung schafft Wege dahin

Noch ist aber viel zu tun. Wie kulturelle Bildungspartnerschaften mit Schulen und Kitas zu einer kinder- und jugendgerechten Bildung beitragen können, das zeigen beispielhaft und in beeindruckender Weise die Preisträger im bundesweiten MIXED UP-Wettbewerb, die am 21. November 2019 in Mainz für ihre Zusammenarbeit ausgezeichnet wurden.

Damit sich junge Menschen Gehör verschaffen und Gesellschaft nachhaltig, inklusiv und demokratisch mitgestalten können, brauchen wir eine kinder- und jugendgerechte Bildung. Kooperationen von Schule bzw. Kita und kultureller Kinder- und Jugendbildung können in multiprofessionellen Partnerschaften Settings organisieren, die darauf ausgerichtet sind, Kinder und Jugendliche darin zu unterstützen, eigene Positionen zu entwickeln und eigene Wege zu gehen. Im Rahmen der MIXED UP-Preisverleihung am 21. November 2019 in Mainz würdigten Vertreter*innen aus Politik, Schule, Kultur- und Jugendarbeit die gesellschaftliche Relevanz der Preisträgerprojekte, die beispielhaft zeigen, dass kulturelle Bildungspartnerschaften mit Schulen und Kindertagesstätten kinder- und jugendgerechte Antworten auf die Herausforderungen des Aufwachsens geben können.

Nicht zuletzt bei der Umsetzung der Eigenständigen Jugendpolitik sind kulturelle Bildungspartnerschaften ein wichtiges Fundament. Noch bleibt aber viel zu tun. Damit Bildung nicht nur in Schule stattfindet, dann nicht von einzelnen engagierten Kooperationspartnern abhängt, sondern Kooperationen einen zentralen Stellenwert bekommen, müssen andere Handlungsmöglichkeiten her. Dafür müssen Rahmenbedingungen in Bund, Ländern und Kommunen anders gestaltet werden. Prof.in Dr.in Susanne Keuchel, Vorsitzende der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. (BKJ), sagte bei der Preisverleihung: „Kulturelle Bildung hat das Potenzial, junge Menschen in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit und eigener Haltungen zu unterstützen. In Zusammenarbeit mit der Bundesjugendpolitik, mit Ländern und Kommunen und den Feldern der Kinder- und Jugendarbeit geht es der BKJ darum, dieses Potenzial in die Gestaltung einer kinder- und jugendgerechten Ganztagsbildung einzubringen. Dafür wollen wir uns auch weiterhin stark machen.“

Ob Jugendliche in einer internationalen Jugendbegegnung ihren ganz eigenen „Song4Europe“ komponieren, Kinder im ländlichen Raum in „Glückskompositionen“ ihre Lebenswelt zu Gehör bringen, Kita-Kinder ihren eigenen Interessen folgend mit Künstler*innen gemeinsam Comics zeichnen oder ein Schattentheaterstück spielen, oder sich Schüler*innen selbstbestimmt einen Ort der Fantasie schaffen – die insgesamt neun Preisträgerprojekte im diesjährigen MIXED UP Bundeswettbewerb für kulturelle Bildungspartnerschaften wurden gestern in Mainz ausgezeichnet. Sie bekommen den Preis, weil sie durch die Zusammenarbeit von Schule bzw. Kindertagesstätten mit Einrichtungen der kulturellen Kinder- und Jugendbildung, mit Künstler*innen oder Kulturhäusern mehr kulturelle Teilhabe für Kinder und Jugendliche ermöglichen.

Diesjähriger Länderpartner ist Rheinland-Pfalz. Das dortige Ministerium für Bildung stiftete den Länderpreis, den das Kooperationsprojekt „Decide! – Ein Parzival-Projekt“ von Chawwerusch Theater – Verein Spurensicherung und Volkstheater e. V., Herxheim, Integrierte Gesamtschule (IGS) Kandel und Integrierte Gesamtschule (IGS) Rülzheim erhielt. In seinem Grußwort sagte Prof. Dr. Konrad Wolf, Kulturminister des Landes Rheinland-Pfalz: „Kulturelle Bildung ist eine wichtige Investition in starke Persönlichkeiten. Kulturelle Bildungspartnerschaften unter Mitwirkung von Kulturstätten, Schulen und Kitas als Orte, an denen wir alle Kinder und Jugendlichen für Kunst und Kultur erreichen, spielen hier eine zentrale Rolle. Mein herzlicher Glückwunsch geht an die beiden Preisträger-Projekte des MIXED UP-Wettbewerbs aus Rheinland-Pfalz und natürlich auch an die übrigen Gewinnerinnen und Gewinner. Sie haben es auf kreative Weise und mit engagierten Partnern verstanden, bei Kindern und Jugendlichen einen Nerv zu treffen und sie für Kunst und Kultur zu begeistern. Sie sind auch exzellente Vorbilder, um zu zeigen, wie eine Kooperation mit Schule zum Erfolg geführt werden kann“.

Der MIXED UP Preis International, gestiftet durch die Initiative Austausch macht Schule, ging an das Kooperationsprojekt „Song4Europe – What do you want?“ der Stadtteilschule Horn, der Brüder-Grimm-Schule und einem Künstler*innen-Team in Hamburg sowie internationalen Partnern in England, Spanien und der Türkei. Weitere Preisträger 2019 kommen aus Bad Kreuznach, Berlin, Düsseldorf, Frensdorf, Heidenheim, Ketsch und Weimar und werden auf der MIXED UP-Website ausführlich vorgestellt.

Die Preisverleihung fand eingebettet in ein bundesweites Forum zum Thema „Schule als 3. Ort? Vom Lern- zum Lebensort“ statt, das die BKJ gemeinsam mit dem Kulturbüro Rheinland-Pfalz der LAG Soziokultur und Kulturpädagogik e. V. und Generation K in Mainz veranstaltete. 100 Fachkräfte aus den Bereichen Jugend, Kultur und Schule bzw. Kindertagesstätten setzten sich in praxisorientierten Formaten mit der Frage auseinander, wie Schulen sich in Kooperation zu attraktiven Lern- und Lebensorten entwickeln, in denen sich Gesellschaft bildet, wandelt und reflektiert und Kinder und Jugendliche sich gerne einbringen.

Über den MIXED UP Bundeswettbewerb für kulturelle Bildungspartnerschaften

MIXED UP zeichnet die gelungene Zusammenarbeit zwischen Schulen bzw. Kindertageseinrichtungen mit Partnern der kulturellen Kinder- und Jugendbildung aus, die mit gemeinsamen Projekten kulturelle Bildungs- und Teilhabemöglichkeiten für Kinder und Jugendliche schaffen. Der Wettbewerb unterstützt damit die ganzheitliche Bildung sowie die Persönlichkeits- und Kompetenzentwicklung von Kindern und Jugendlichen.
In diesem Jahr wurde der Wettbewerb zum 15. Mal ausgerichtet. Neun Preise mit je 2.500 Euro werden insgesamt vergeben. Eine Fachjury aus 13 Expert*innen aus den Bereichen Jugend, Kultur, Schule, Politik und Wissenschaft hat die Preisträgerprojekte ermittelt. Der Preisträger in der Kategorie „Partizipation“ wurde von einer Jugendjury aus Schüler*innen des Gutenberg-Gymnasiums und der Kanonikus-Kir-Realschule plus und Fachoberschule in Mainz bestimmt.

MIXED UP wird gemeinsam von der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. (BKJ) und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ausgelobt. Den MIXED UP Preis International stiftete die Initiative „Austausch macht Schule“. Der MIXED UP Länderpreis wurde durch das Ministerium für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz zur Verfügung gestellt.
www.mixed-up-wettbewerb.de